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JAMES CLAY

Ausstellung: Steinskulpturen
31.May- 7.August 2003




"Gebogenes O", 1988

"Koloss von Rettenschöss - zu weit gegangen"
Marmor, 70ž50/25 cm
 



James Clay ist ein traditioneller Bildhauer.
1958 in Kufstein geboren, bearbeitet er den Stein seiner Heimat ebenso, wie deren Fichten und Tannen.
Er liebt die Rundungen, die geschmeidigen Linien, die phallischen Formen
("Ich hab schließlich beim Bertoni studiert"), archaische Symbole mit
vorzeitlichen Anklängen.
Dann und wann legt er einen Trickfilm vor.
James Clay führt ein Doppelleben, doch versteht er es wie kein Anderer, seine Begeisterung für sinnliche Rundungen mit dem Erbe seiner Vorfahren zu verbinden: Der Vater, aus Los Angeles stammend, hat eine Kariere bei Walt Disney als Laufbursche begonnen, und führte den jungen Jimmy schon früh in
die Geheimnisse des Trickfilms ein. Beispielsweise während der Dreharbeiten zu einem Fototrickfilm mit Helmut Qualtinger.
Da James Clay nicht sehr an Materiellem hängt, verzichtet er auch auf ein Atelier. Und da er ausgesprochen gesellig ist, stellt er seine größen Skulpturen ausschließlich auf Symposien her. Bis zu drei sind es in einem Jahr. Das kann in der Türkei sein, wo er zum Thema "Pferd" eine mannshohe Schachfigur in Stein haut, um sie in die dortige Fußgängerzone zu stellen,
deren Bodenbelag so unzweideutig an das große Spiel erinnert. Oder es kann in Muthmannsdorf sein, wo er als Stammgast zuletzt "Hanteln" aus dem roten Marmor schlug, die die praktischen Seiten der Kunst nur allzu augenfällig machen. In Rettenschößss entsteht ein baumhoher Kaktus, im burgenländischen Lockenhaus hölzerne "Baumringe" (siehe Foto), in Portugal steinerne O's und I's, im Krastal eine Schlange, in Tirol ein paar Blechbäume und in Tarrenz
ein Steinring. Der liegt um einen kleinen Fichtenbaum. Hier hatte man zwölf Künstler gebeten Bildvorlagen für einen Kalender zu schaffen, und James Clay hat beim Dezember natürlich an "Oh du fröhliche-e-e ..." gedacht und
das "Oh" aus schneeweissem Marmor gehauen und um einen Tannenbaum gelegt.
Und man wird sehen, wie es diesem ergehen wird.
Woanders bat man ihn zu malen. Auch das lehnte er nicht ab und interpretierte die schräg abgestützten Strommasten in der Gegend als grosße A's. Kleinere Objekte aus Holz, Handschmeichlern gleich, entstehen aus Mama's Kaminholz und dienen meist als Modelle für die größeren Kaliber.
In den Trickfilmen, die parallel dazu entstehen, treffen wir viele alte Bekannte: Pimmel und Würmer, O's und I's, Fichten und Berge, die Kakteen Nordmexikos - die übrigens bei einem Trickfilmworkshop mit einheimischen Kindern gesehen wurden - ebenso, wie Schlangen und andere Tiere. Ein gezeichneter Film, wie der, aus dem die Sequenz auf dieser Seite entnommen
ist, besteht aus vielen hundert Einzelzeichnungen, die sich zu einem Stapel
von über 40 cm Höhe auftürmen können. Mal sind die Filme geknetet, mal gezeichnet, mitunter gemalt und manchmal auch gekratzt. Experimente eben, keine kommerzielle Ware. Zusätzlich werden in Zusammenarbeit mit Roland
Schütz, Renate Zuniga und Gerlinde Thuma Trickfilmprojekte für Jugendliche angeboten. Dort lernen Schüler und Lehrlinge, manchmal auch Strafgefangene, wie man mit einfachen Mitteln seinen eigenen Film macht.
Götz Bury: Presentation James Clay. 10.2000




   


Galerie Schloss Damtschach
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