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Wortmusik
Wolfram Berger x 4
Mit
Wolfgang Puschnig . Altsaxophon, Flöten
Jon Sass . Tuba
Uli Scherer . Piano
21. August Beginn 19.30 Uhr
In der Tenne von Schloss Damtschach
„Ich möchte am liebsten ein Jazz- Schauspieler sein, der
wie ein Jazzmusiker sein Instrument beherrscht, sein Thema und seine
Gruppierung hat, sich dabei aber frei bewegen kann.“ Wolfram Berger
Wolfram Berger – Schauspieler, Kabarettist, Regisseur, Sänger
und Multitalent mit Sinn für Absurditäten und doppelbödigem
Humor – liefert ein neues Gustostück: Gemeinsam mit dem ORF
entstanden vier neue CD´s mit von Günter Brus gestalteten
Covers: Wolfram Berger x4 – Wölfisches Gejandl einer bayerischen
Schwittersmutter
Das Konzert ist 4 unterschiedlichen und doch verwandten Sprachgalaxenbauern
gewidment:
Ernst Jandl – Konrad Bayer – Kurt Schwitters – Adolf
Wölfli
Konrad BAYER (1932 – 1964)
„die Welt bin ich … und das ist meine Sache“
Konrad Bayer war gemeinsam mit H.C. Artmann, Gerhard Rühm und Friedrich
Achleitner Mitglied der Wiener Gruppe. Wolfram Berger übernimmt
Bayers Sprachspiele im dadaistischen, surrealistischen Kostüm seiner
Texte, Minidramen, Gedichte und Lieder souverän. Er spart Dunkelheiten
nicht aus, die so beiläufig daherkommen, dass sie weggelacht werden
können - wie das Schlangenwörterbuch, in dem Afrikandelaber
leuchten. Man freut sich mit Berger, der seinen Bayer kennt und kann
und Uli Scherer am Flügel, der sich perfekt einblendet und weiß,
wovon er spielt.Ernst JANDL (1925 – 2000)
„jandln – jazz me if you can“
Jandls Gedichte sind Klassiker der modernen Literatur und Wolfram Berger
weiß die Texte sehr genau zu musikalisieren. Mit Wolfgang Puschnig
an Saxofon und Flöte, Jon Sass an der Tuba und der Stimme von Wolfram
Berger werden die Sprachexperimente des bekennenden Jazzfans Jandl zu
neuen Sprach-Musik-Kunstwerken. Drei Stars und im Geiste des Sprachjongleurs
Jandl. „ich bekreuzige mich vor jeder kirche, ich bezwetschkige
mich vor jedem obstgarten ...“
Kurt SCHWITTERS (1887 – 1948)
„Meine süße Puppe, mir ist alles schnuppe …“
Kurt Schwitters war bildender Künstler und Dichter, Aktions- und
Vortragskünstler, impressionistischer Romantiker und Expressionist,
DADAist und Konstruktivist – und doch auch wieder nicht. Auf jeden
Fall sagte er von sich: „Ich trage gerne und mit grosser Begeisterung
vor …“ und wollte sein Publikum zum Lachen bringen, seine
Performances sollten durch Lachen befreien. Wolfram Berger hat die Gabe,
mit der Stimme Schwitters´ Texte zu formen, zu biegen und zu befreien.
Text- und Stimmakrobatik erster Güte, eine Sprachperformance. An
seiner Seite Wolfgang Puschnig mit Altsaxofon und Flöten, ein musikalisch-komödiantischer
Ausnahmekönner.
Adolf WÖLFLI (1864 – 1930)
„0 grad 0/000: entbrannt von Liebes, = Flammen“
Wölfli gilt als berühmtestes Beispiel eines schöpferischen
Schizophrenen. Als künstlerischer und geistiger Grenzgänger
kreierte er sein eigenes Universum, einen Kosmos in dem literarische,
melodische, malerische und mathematische Elemente zu einer verqueren,
verstörend-komischen Einheit finden. Behutsam nähert sich
Berger diesem verschachtelten Konglomerat, verwebt ausgewählte
Texte mit der Musik von Jon Sass (Tuba) und führt mit seinem schweizer
Dialekt bewusst in die Irre. Mit Bergers Stimme spricht Wölfli
WOLFRAM BERGER
Hat in den letzten Jahren neben unterschiedlichen Tätigkeiten am
Theater und in Film, Funk und Fernsehen auch diverse Hörbücher
herausgebracht.
So hat er z. B. den gesamten "Mann ohne Eigenschaften" von
Robert Musil als Hörbuch eingelesen und kam damit auf die Bestenliste
der Hörbuch-Charts.
Bei Winter & Winter erschien „Verdi“ von Franz Werfel.
Dafür erhielt er den Preis der deutschen Schallplattenkritik und
Eintrag in die Bestenliste 04/08. Bei Winter & Winter erschienen
die „Lebensansichten des Kater Murr“ von E.T.A. Hoffmann
als Hörbuch und bei Diogenes „Die Beichte eines Mörders“
von Joseph Roth.
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Fotos: U.Burkert

Cover: Günter Brus |